The Game of Nibelungen

Journées du Théâtre Suisse
Bild
thegameofnibelungen
Ort
Equilibre
EXTERIEUR
Datum
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Dauer
Tarife
Volltarif
30
Ermässigter Preis
15

Blutiges Theaterepos in Deutsch mit Objekten und Gesten, für französischsprachige Erwachsene


« Vous ne parlez pas allemand ? Mais tant mieux ! »

Zum Glück musste ich nie Deutsch lernen – es ist eine schwere Sprache – und so ernst. Ein Déjà-Vu erleben wir aber alle in Laura Gambarinis und Manu Mosers «The Game of Nibelungen»: denn ob frankofon, «germanophone» oder any-phone, in die Schule mussten wir alle. Diese Reise in die Kindheit beginnt damit, dass man uns anstelle eines Tickets einen «Chinzgi-Streifen» aushändigt, um uns verkehrssicher durch die Stadt zu manövrieren. Schön immer zwei und zwei, die Körper erinnern sich, als wäre es gestern gewesen. In der Schule und schliesslich im Klassenzimmer angekommen, empfängt uns DIE LEHRERIN. Sie hat Sendungsbewusstsein, das merkt man schnell, jedoch Ohje: Sie spricht nur Deutsch. Und ach: Sie zückt ein Reclam, dieses knallgelbe Signal des deutschen Literaturkanons. Himmel auch: Die Nibelungen! Nicht irgendetwas Leichtes, nein, eine der ältesten, blutigsten – mittelhochdeutschesten! – Literaturen überhaupt. Das deutsche Nationalepos, gute Nacht.

«Uns ist in alten mæren – wunders vil geseit …». Aber bevor in der zu grosswüchsig geratenen Primarklasse Frust aufkommen kann, wird man mit einer «Gommette» belohnt. Weil man, ohne es zu merken, schon das erste Kapitel der Geschichte verstanden hat. Die Lehrerin drückt sich klar aus, sprachübergreifend möchte man sagen. Sie krallt sich ohne Rücksicht auf Verluste alles, was hilft, den französischen Sprachraum ins Universelle überfliessen zu lassen: Kreiden werden an der Wandtafel eingesetzt und zerstört wie Heere, ein Lineal wird zum Speer. Der Wischlappen wird zum königlichen Weichei der Geschichte und Siegfrid der Drachentöter ist tatsächlich gepanzert, ähnelt sonst aber einer Flasche. Trotz Klassenzimmer sind die Erzählung wie auch das Original nicht wirklich jugendfrei und am Ende – war das wirklich schon immer so oder ist es der Zeitgeist? –werden die Frauen die Oberhand haben. Allerdings, der Preis ist hoch.

Laura Gambarini, Waadtländerin und «une Bilingue» mit der Mission, den Röschtigraben* zuzuschütten, zu überbrücken oder gleich als blosse Barriere im Kopf zu entlarven, hat in Lausanne Literatur und in Berlin Mime und Pantomime studiert. Ihre Domäne ist der öffentliche Raum, das Strassen- und Objekttheater. In der Regie von Manu Moser bringt sie dieses mitsamt seiner volksnahen Direktheit und dem ganzen Nibelungenheer in einer brillanten One-Woman-Show in ein Freiburger Klassenzimmer. Ach, wäre es doch früher so gewesen in der Schule: Wir hätten alle Germanistik studiert und dabei aus Versehen Französisch gelernt. - Julie Paucker

*Der Röstigraben ist eine imaginierte Barriere aus geriebenen Kartoffeln zwischen der französischen und der deutschsprachigen Schweiz.

Die Aufführung findet in einem Klassenzimmer statt. Treffpunkt und Abfahrt vor dem Theater Equilibre, Freiburg, zur oben / auf Ihrem Ticket erwähnten Anfangszeit.

Saaltext

ACHETER LE PASS

 

Die Aufführung findet in einem Klassenzimmer statt. Treffpunkt und Abfahrt vor dem Theater Equilibre, Freiburg, zur oben / auf Ihrem Ticket erwähnten Anfangszeit.

 

Mit Laura Gambarini
Dramaturgie Laura Gambarini
Inszenierung Manu Moser
Mitarbeit Dramaturgie Jennifer Wesse
Kostüme Marie Jeanrenaud, Célien Favre, Coralya Wühl
Mitarbeit Technik Jean-Sébastien Ledewyn
Fotographie Vincent Guignet
Vertrieb Samuel Perthuis (BravoBravo)
Administration Brigitte Laurent
Produktion Compagnie du Botte-Cul
Koproduktion CCHAR - Centre de Création Helvétique des Arts de la Rue
Unterstützung Loterie Romande, Fondation Jan Michalski pour l’écriture et la littérature, Prix culturel de la Coquette Morges, Fondation Oertli, SIS - Schweizer Interpretenstiftung, Fonds culturel de la Société Suisse des Auteurs (SSA), association professionnelle t., Scènes communes (théâtres Benno Besson, Beausobre, Echandole, Grand-Champ, Pré-aux-Moines),  Ville de Morges, Ville de Nyon, CORODIS, Pro Helvetia
©Vincent Guignet

www.botte-cul.com

Keystone ATS

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